Bevor ich mit dem eigentlichen Artikel (der mit Sicherheit NICHTS mit dem ersten Elysée-Palast-Baby der 5. Republik von Carla Sarkozy-Bruni zu tun hat!) starte, möchte ich kurz auf die Social Media Recruiting Umfrage für eine Diplomarbeit aufmerksam machen, zu deren Teilnahme ich im Namen des Diplomanden herzlich einlade. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Der französische Jobbörsen Markt war schon immer sehr komplex (um nicht zu sagen: kompliziert!), die Preisstrukturen meistens unübersichtlich und für den nicht-französischen Laien schwer verständlich. Die gesetzliche Regelung – die Loi Toubon – schreibt überdies vor, dass Werbung, worunter die Personalwerbung ebenfalls fällt, ausschließlich in der Landessprache erscheinen darf. Frankreichs Jobbörsenlandschaft wird von einigen wenigen großen Stellenbörsen dominiert, weist aber auch eine Reihe guter Nischenanbieter auf, die gut mit den “Großen” mithalten können. Schließlich ist der Stellenmarkt der französischen Agentur für Arbeit generell eine gute Anlaufstelle für Bewerber aller Art sowie das u.a. durch Unternehmensbeiträge finanzierte Portal der APEC, die übrigens mit dem französischen Business Netzwerk Viadeo eine enge Kooperation hat.
Nun lese ich, dass die französische Tageszeitung “France Soir” plant, ihre Printproduktion vollständig einzustellen. Die Artikel soll es nur noch online geben, die Redaktion wird entsprechend stark reduziert. Laut dem Welt-Artikel (Link s.o.) sollen weitere Zeitungen überlegen, ob sie ihre Papierausgaben einstampfen. Die frische Kooperation zwischen der Huffington Post und dem Traditionsblatt Le Monde lässt ebenfalls auf neue Inhalte und Wege der Nachrichtenverbreitung in Frankreich schließen. Geschuldet sei diese Verlagerung – neben den finanziellen Engpässen der Zeitungen – dem Selbstverständnis der französischen Presse, die sich nie als Industrie wahrgenommen hätte, so Axel Ganz im Artikel der Welt.
Diese Information ist natürlich auch für den Jobbörsenmarkt und die Recruiter interessant, da sich neue Möglichkeiten der Personalgewinnung auftun, die es den Stellenmärkten erlauben, sich noch stärker auszudehnen. Ich bin gespannt, ob der Trend, die Printmedien ins Internet zu verlagern, weiter um sich greifen wird.
Weitere Informationen zum aktuellen Geschehen am französischen Jobbörsenmarkt:
- Regionsjob verbreitet seine Anzeigen auf Internetseiten namhafter Print- und Informationsmedien (der o.g. Trend schreitet also schon weiter voran). Darunter befinden sich die Webauftritte der Radiosender NRJ und France Inter sowie die Zeitungen und Zeitschriften L’Express, Libération, das Sportblatt L’Equipe und Le Post. Regionsjob ist im Rahmen seiner Regionsjob Tour nächste Woche übrigens in Strasbourg, sodass ich versuchen werde, dort einmal vorbei zu schauen.
- Die Rubrik Stellenangebote des kostenlosen Anzeigenblatts ParuVendu hat keinerlei Absichten, seine Jobbörse CarriereOnline aufzugeben. Derzeit werden Verhandlungen mit der belgischen Mediengruppe Rossel geführt, um eine neue Pressegruppe zu gründen, die regionale Anbieter vereint. Die Stellenbörse könne mit den Großen Frankreichs gut konkurrieren und erfreue sich starker Beliebtheit, so der Directeur Général Luis Courtot.